1. Räumliche und Personelle Rahmenbedingungen
- Grundschule Gottenheim, Schuljahr 2013/14
- Katholischer Kindergarten St. Elisabeth, Kindergartenjahr 2013/2014
2. Leitgedanken
Die Institution Bildungshaus basiert auf der besonders intensiven Zusammenarbeit von Kindergarten- und Grundschulpädagogen und beinhaltet gemeinsame Spiel- und Lernangebote für altersgemischte Gruppen von Kindergarten- und Schulkindern. Gleichwertige Grundlage der Arbeit sind der Orientierungsplan des Kindergartens und der Bildungsplan der Grundschule, sowie die spezifischen Leitbilder der beteiligten Einrichtungen ( Leitbild des katholischen Kindergartens
St. Elisabeth / Leitbild der Grundschule Gottenheim). Die beiden Institutionen bleiben im Bildungshaus bzw. neben der Bildungshausarbeit in ihren je spezifischen Strukturen erhalten und von Bedeutung.
Die Bildungshausarbeit erwächst somit aus der Verzahnung der Arbeit beider Einrichtungen mit dem Ziel, für jedes Kind eine kontinuierliche und bruchlose Bildungsbiographie zu ermöglichen.
Der Name unseres Bildungshauses KiBiZ bedeutet Kinder-Bildungs-Zentrum und wurde gemeinsam von Kindergarten- und Schulkindern, sowie Eltern, Lehrerinnen und Erzieherinnen gewählt.
Für das Gelingen unseres Bildungshauses sind folgende Punkte unabdingbar und bedeutsam:
3. Unser Bildungsverständnis
Der Bildungsprozess beginnt mit der Geburt und dauert das ganze Leben an. Die ersten Lebensjahre, das Kindergartenalter und auch noch die Grundschulzeit sind die lernintensivsten Jahre im menschlichen Leben. Dies bedeutet sowohl, dass die Fülle des zu Lernenden immens ist, aber ebenso auch dass die Bereitschaft und die Möglichkeit zu lernen in dieser Zeit besonders ausgeprägt ist.
Bildung geschieht in sozialer Interaktion. Das Gelingen kindlicher Bildungsprozesse setzt verlässliche Beziehungen und Bindungen zu Erwachsenen und Kindern innerhalb einer positiven Lernatmosphäre voraus. Dabei haben Pädagogen in Kindergarten und Schule eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle als aufmerksame Beobachter und Begleiter des Lernprozesses, als Gestalter einer anregenden Lernumgebung und als Interaktionspartner der Kinder. Nicht zuletzt gewährleisten sie die Sicherheit der ihnen anvertrauten Kinder.
Bildung verstehen wir als Selbstbildung. Kinder gehen aktiv auf die Welt zu. Sie erschaffen sich ihr Wissen über die Welt und über sich selbst durch eigene Handlungen und durch Beobachtung der Reaktionen der Umwelt auf diese Handlungen. Kinder eignen sich auf diese Weise viele Kompetenzen selbsttätig an. Es gibt jedoch auch Bereiche, in denen Kinder der Erfahrungen und des Wissens anderer bedürfen, z.B. in Gefahrensituationen, aber auch bei der Aneignung von Kulturgütern.
Bildung umfasst sowohl die Aneigung von Kultur und Tradition, als auch die Befähigung zur gegenwärtigen und zukünftigen erfolgreichen Lebensteilnahme und –bewältigung.
Gelingende Bildungsprozesse in Kindergarten und Schule setzen die Zusammenarbeit der betreffenden Institutionen mit dem Elternhaus voraus. (Erziehungspartnerschaft)
4. Ziele
4.1. Ermöglichung von Bildung und Selbstbildung für alle Beteiligten.
4.2. Ein weiteres Ziel der Bildungshausarbeit ist die Ermöglichung eines angstfreien und bruchlosen Übergangs vom Kindergarten in die Schule. Die Kinder lernen die Schule bereits vor ihrer
Einschulung kennen:
4.3. Kinder erweitern durch die Arbeit im Bildungshaus ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen, u.a. durch Lernen und Spielen in altersgemischten Gruppen miteinander und voneinander, durch Ausweitung ihrer Kontakte auf weitere Räume und zu anderen Kindern.
Kinder erfahren sich als kompetent, u.a. indem sie Lerninhalte anderen weitergeben, z.B. vorlesen, für die Jüngeren etwas aufschreiben, u.a.
4.4. Die LehrerInnen lernen die künftigen Schulanfänger bereits vor der Einschulung im gemeinsamen Agieren und durch Beobachtungen und Gespräche mit den ErzieherInnen kennen.
4.5. Erzieherinnen und Lehrkräfte lernen jeweils die andere Institution und ihre spezifische Arbeitsweise kennen und arbeiten in Augenhöhe miteinander.
Wir wollen, dass sich Kinder und Erwachsene in unserem Bildungshaus wohlfühlen, nicht zuletzt da Lernen nur in angstfreier und gelöster Atmosphäre stattfinden kann.
5. Unser Bildungshaus konkret
5.1 Die personelle Struktur
5.2 Die räumliche Struktur
5.3 Die zeitliche Struktur
5.4 Die inhaltliche Struktur
5.5 Erziehungspartnerschaft
können Eltern und andere Interessierte einen Einblick in unsere
Arbeit erhalten.
Dieses Leitbild entwickelten
vom Kindergarten Gottenheim von der Grundschule: Gottenheim:
Frau Rita Armbruster Frau Ella Gerard
Frau Nicole Steiert Frau Gisela Mahlau
Frau Etelka Scheuble Frau Stephanie Vogel
Frau Petra Fröhlich
Frau Melanie Meier
Gemeinsame Überarbeitung im Dezember 2013
Gottenheim, im Februar 2014
Die Ermöglichung einer bruchlosen frühkindlichen Entwicklungs- und Bildungsbiographie jedes Kindes und die maximale Förderung jedes Einzelnen bei Erhöhung der Chancengleichheit für alle ist ein erklärtes Ziel aller am Erziehungs- und Bildungsprozess beteiligten Eltern und Pädagogen.
Dazu dient u.a. auch die enge Verzahnung des Orientierungsplanes der Kindergärten und des Bildungsplanes der Grundschulen, wie sie die vorige Landesregierung mit ihrer Idee des Bildungshauses 3-10 favorisierte.
Da in Gottenheim die Rahmenbedigungen in dieser Hinsicht mit einem einzigen Kindergarten im Dorf und einer Grundschule in unmittelbarer Nachbarschaft besonders günstig sind, wir hier bereits auf eine sehr lange, intensive und fruchtbare Kooperation beider Institutionen zurückblicken können und schließlich mit dem Wegfall der Hauptschule auch Räume im Schulgebäude zur Verfügung standen, beantragten wir im Schuljahr 2010/2011 erfolgreich die Anerkennung als Bildungshaus. Im Gemeinderat und unter den Eltern fiel dieser Schritt auf große Zustimmung.
Vorausgegangen war das Pilotprojekt Dienstagsschule im Rahmen der Kooperation und das Kreativatelier GruKiGa, das von je einer Pädagogin aus Kindergarten und Grundschule gemeinsam intitiiert und von engagierten Eltern über zwei Schuljahre hindurch durchgeführt wurde.
Kindergarten und Schule ließen alle Eltern und Kinder in einer Art Ausschreibung gemeinsam einen Namen für unser Bildungshaus finden.
Das Schiedsgremium, in dem gewählte Vertreter aller Gruppierungen – also natürlich auch Kinder, saßen - entschied sich aus der Fülle der eingegangen Vorschläge für KiBiZ – KinderBildungsZentrum Gottenheim, Lernen unter einem Dach. Das Bildungshaus-Logo wurde entsprechend entwickelt.
Das Bildungshaus startete im Schuljahr 2010/2011 zunächst mit den damaligen Regenbogenkindern des Kindergartens St. Elisabeth, dh. den künftigen Schulanfängern und den damaligen Erstklässlern. Betreut von einer Erzieherin bzw. Grundschullehrerin wurden mehrere Rahmenthemen unter verschiedenen Kompetenzschwerpunkten erarbeitet und erfahren. Einmal in der Woche arbeiteten die Kinder beider Institutionen in altersgemischen Gruppen eine Doppelstunde lang gemeinsam in dieser Weise in den Räumlichkeiten der Grundschule und des Kindergartens. Ihre Ergebnisse wurden auf selbst gestalteten Plakaten dokumentiert und ausgestellt.
Inzwischen wurde das Konzept des Bildungshauses aufgrund der gemachten Erfahrungen unter Einbezug von Eltern u.a. im Rahmen der jährlichen Reflexionstreffen sowie persönlicher Rückmeldungen weiterer interessierter und engagierter Eltern in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Pädagoginnen beider Institutionen immer wieder überarbeitet und weiterentwickelt.