Grundschule Gottenheim
Grundschule Gottenheim

KiBiZ - KinderBildungsZentrum

KiBiz - Historie:

Leitbild des Bildungshauses KiBiZ

1. Räumliche und Personelle Rahmenbedingungen

- Grundschule Gottenheim, Schuljahr 2013/14

 

  • 6 Klassen
  • 8 staatliche Lehrkräfte
  • 111 Schülerinnen und Schüler
  • Schulausstattung: 
    6 große Klassenräume, 
    1 Musik-Experimentierraum,
    1 Handarbeitsraum, 
    1 Computerraum,
    1 Küche mit anschließendem Raum,
    1 Sporthalle, die zugleich Festhalle ist,
    1 Lehrerzimmer mit Teeküche,
    1 Kopierraum,
    1 Direktionszimmer,
    Kernzeiträume,
    Kleinkindbetreuungsräume,
    Pfarrbibliothek,
    Schulhof mit Bolzplatz.

 

- Katholischer Kindergarten St. Elisabeth, Kindergartenjahr 2013/2014

 

  • 100 Kinder in
  • 5 Gruppen :         
    2 Regelgruppen
    1 Regelgruppe/Kleingruppe mit 10 Kindern
    1 VÖ – Gruppe
    1 VÖ/Ganztagsgruppe
  • 10 pädagogische Fachkräfte
  • 2 Fachkräfte im Anerkennungspraktikum
  • Ausstattung:       
    5 Gruppenräume, 
    1 Intensivraum,
    1 Ruheraum,
    1 Mehrzweckraum (Bewegungsraum), 
    1 Küche,
    1 Mitarbeiterraum,
    1 Büro der Kindergartenleitung,
       großes Außengelände.

 

2. Leitgedanken 

Die Institution Bildungshaus basiert auf der besonders intensiven Zusammenarbeit von Kindergarten- und Grundschulpädagogen und beinhaltet gemeinsame Spiel- und Lernangebote für altersgemischte Gruppen von Kindergarten- und Schulkindern. Gleichwertige Grundlage der Arbeit sind der Orientierungsplan des Kindergartens und der Bildungsplan der Grundschule, sowie die spezifischen Leitbilder der beteiligten Einrichtungen ( Leitbild   des    katholischen    Kindergartens

St. Elisabeth / Leitbild der Grundschule Gottenheim). Die beiden Institutionen bleiben im Bildungshaus bzw. neben der Bildungshausarbeit in ihren je spezifischen Strukturen erhalten und von Bedeutung. 

Die Bildungshausarbeit erwächst somit aus der Verzahnung der Arbeit beider Einrichtungen mit dem Ziel, für jedes Kind eine kontinuierliche und bruchlose Bildungsbiographie zu ermöglichen.

 

Der Name unseres Bildungshauses KiBiZ bedeutet Kinder-Bildungs-Zentrum und wurde gemeinsam von Kindergarten- und Schulkindern, sowie Eltern, Lehrerinnen und Erzieherinnen gewählt.

 

Für das Gelingen unseres Bildungshauses sind folgende Punkte unabdingbar und bedeutsam:

  • ErzieherInnen und LehrerInnen arbeiten als Team in allen Bereichen regelmäßig und partnerschaftlich zusammen.
  • Diese Zusammenarbeit umfasst sowohl Planung, Vorbereitung und Durchführung, als auch die Reflektion der einzelnen Angebote.
  • Diese Zusammenarbeit umfasst weiterhin die Beobachtung der Entwicklung und des Verhaltens der teilnehmenden Kinder, den Austausch darüber und gegebenenfalls die Beratung der Eltern bzw. das Einleiten und Ergreifen von besonderen Maßnahmen.
  • Die Angebote und angestrebten Bildungsprozesse orientieren sich an allen Entwicklungsfeldern des Kindes.
  • Unsere Arbeit orientiert sich an den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Kinder. Ihr liegt ein situationsorientierter Ansatz zugrunde.  

 

3. Unser Bildungsverständnis 

Der Bildungsprozess beginnt mit der Geburt und dauert das ganze Leben an. Die ersten Lebensjahre,  das Kindergartenalter und auch noch die Grundschulzeit sind die lernintensivsten Jahre im menschlichen Leben. Dies bedeutet sowohl, dass die Fülle des zu Lernenden immens ist, aber ebenso auch dass die Bereitschaft und die Möglichkeit zu lernen in dieser Zeit besonders ausgeprägt ist.

 

Bildung geschieht in sozialer Interaktion. Das Gelingen kindlicher Bildungsprozesse setzt verlässliche Beziehungen und Bindungen zu Erwachsenen und Kindern innerhalb einer positiven Lernatmosphäre voraus. Dabei haben Pädagogen in Kindergarten und Schule eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle als aufmerksame Beobachter und Begleiter des Lernprozesses, als Gestalter einer anregenden Lernumgebung und als Interaktionspartner der Kinder. Nicht zuletzt gewährleisten sie die Sicherheit der ihnen anvertrauten Kinder.

 

Bildung verstehen wir als Selbstbildung. Kinder gehen aktiv auf die Welt zu. Sie erschaffen sich ihr Wissen über die Welt und über sich selbst durch eigene Handlungen und durch Beobachtung der Reaktionen der Umwelt auf diese Handlungen. Kinder eignen sich auf diese Weise viele Kompetenzen selbsttätig an. Es gibt jedoch auch Bereiche, in denen Kinder der Erfahrungen und des Wissens anderer bedürfen, z.B. in Gefahrensituationen, aber auch bei der Aneignung von Kulturgütern.

 

Bildung umfasst sowohl die Aneigung von Kultur und Tradition, als auch die Befähigung zur gegenwärtigen und zukünftigen erfolgreichen Lebensteilnahme und –bewältigung.

 

Gelingende Bildungsprozesse in Kindergarten und Schule setzen die Zusammenarbeit der betreffenden Institutionen mit dem Elternhaus voraus. (Erziehungspartnerschaft) 

 

 

4. Ziele  

4.1. Ermöglichung von Bildung und Selbstbildung für alle Beteiligten.
4.2. Ein weiteres Ziel der Bildungshausarbeit ist die Ermöglichung eines angstfreien und  bruchlosen Übergangs vom Kindergarten in die Schule. Die Kinder lernen die Schule bereits vor ihrer Einschulung kennen:

  • als Ort:
    Kennenlernen des Gebäudes, Auffinden der Räume 
  • als Lebensgemeinschaft: 
    Anbahnen einer gegenseitigen Beziehung mit den Erwachsenen  und Mitschülern
  • als Institution:
    Kennenlernen von schultypischen Gegenständen wie Tafel..., Mitlernen in einer Unterrichtsstunde

 

4.3. Kinder erweitern durch die Arbeit im Bildungshaus ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen, u.a. durch Lernen und Spielen in altersgemischten Gruppen miteinander und voneinander, durch Ausweitung ihrer Kontakte auf weitere Räume und zu anderen Kindern.

Kinder erfahren sich als kompetent, u.a. indem sie Lerninhalte anderen weitergeben, z.B. vorlesen, für die Jüngeren etwas aufschreiben, u.a.

4.4. Die LehrerInnen lernen die künftigen Schulanfänger bereits vor der Einschulung im gemeinsamen Agieren und durch Beobachtungen und Gespräche mit den ErzieherInnen kennen.

4.5. Erzieherinnen und Lehrkräfte lernen jeweils  die andere Institution und ihre spezifische Arbeitsweise kennen und arbeiten in Augenhöhe miteinander.

           

Wir wollen, dass sich Kinder und Erwachsene in unserem Bildungshaus wohlfühlen, nicht zuletzt da Lernen nur in angstfreier und gelöster Atmosphäre stattfinden kann.

 

5. Unser Bildungshaus konkret  

              

5.1 Die  personelle Struktur

  • Jede KiBiZ-Gruppe wird von einem Tandem aus LehrerIn und ErzieherIn geleitet
  • Die Tandems bleiben das gesamte Kindergarten- /Schuljahr zusammen 
  • Die Tandems arbeiten das gesamte Jahr mit einer festen Kindergruppe
  • Die Kindergruppen bestehen aus je einer Klasse der ersten beiden Grundschuljahre und einem entsprechenden Teil der Regenbogenkinder
  • Darüber hinaus sind zusätzlich situationsbedingte Treffen der Patengruppen mit Parallelgruppen oder der Einbezug weiterer Schulklassen möglich

          

5.2 Die räumliche Struktur

  • Die KiBiZ-Treffen finden in Kindergarten und Schule statt
  • Je nach Thema werden auch Lerngänge und Ausflüge durchgeführt

 

5.3 Die zeitliche Struktur 

  • Die KiBiZ-Treffen beginnen nach den Herbstferien
  • Die Treffen finden in der Regel im Zweiwochenturnus statt
  • Die KiBiZ-Wochen werden zu Beginn des Schuljahres verbindlich festgelegt und bekanntgegeben
  • Der genaue Zeitpunkt innerhalb der vereinbarten Wochen sowie das jeweilige Thema werden durch die jeweiligen Tandems festgelegt
  • Die Feste im Jahresverlauf feiern wir, wenn möglich, gemeinsam
  • Regelmäßige Treffen der Tandems zur Planung und Reflexion finden vor jedem KiBiZ-Treffen statt 
  • Das Großteam trifft sich mindestens dreimal jährlich
  • Einmal jährlich findet ein Reflektionstreffen mit den Elternvertreter und den Leitungen beider Institutionen sowie dem KiBiZ-Team statt.
  • Die beteiligten Fachkräfte nehmen an den angebotenen Fortbildungen teil (z.B. Drehscheibentage).

 

5.4  Die inhaltliche Struktur

  • Die Tandems legen ihre Themen eigenständig, unabhängig voneinander fest
  • Die Themen werden situationsorientiert unter Einbezug der Kinder entwickelt

        

5.5  Erziehungspartnerschaft

  • Beobachtungen aus den KiBiZ-Treffen fließen in die Elterngespräche ein
  • Eltern begleiten gegebenenfalls Aktionen und Ausflügen
  • Die Eltern sind durch die jährlichen Reflektionstreffen an der Evaluation und Weiterentwicklung unseres Bildungshauses beteiligt
  • Auf der Homepage der Grundschule www.grundschule-gottenheim.de oder der Homepage der Seelsorgeeinheit Gottenheim www.se-gottenheim.de

          können Eltern und andere Interessierte einen Einblick in unsere  
          Arbeit erhalten.

 

 

Dieses Leitbild entwickelten

 

vom Kindergarten Gottenheim            von der Grundschule: Gottenheim:

 

Frau Rita Armbruster                           Frau Ella Gerard

Frau Nicole Steiert                              Frau Gisela Mahlau

Frau Etelka Scheuble                         Frau Stephanie Vogel

                                                           Frau Petra Fröhlich

                                                           Frau Melanie Meier

 

Gemeinsame Überarbeitung im Dezember 2013

Gottenheim, im Februar 2014

Rückblick: Die Entwicklung unseres Bildungshauses

Die Ermöglichung einer bruchlosen frühkindlichen Entwicklungs- und Bildungsbiographie jedes Kindes und die maximale Förderung jedes Einzelnen bei Erhöhung der Chancengleichheit für alle ist ein erklärtes Ziel aller am Erziehungs- und Bildungsprozess beteiligten Eltern und Pädagogen. 

 

Dazu dient u.a. auch die enge Verzahnung des Orientierungsplanes der Kindergärten und des Bildungsplanes der Grundschulen, wie sie die vorige Landesregierung mit ihrer Idee des Bildungshauses 3-10 favorisierte.

 

Da in Gottenheim die Rahmenbedigungen in dieser Hinsicht mit einem einzigen Kindergarten im Dorf und einer Grundschule in unmittelbarer Nachbarschaft besonders günstig sind, wir hier bereits auf eine sehr lange, intensive und fruchtbare Kooperation beider Institutionen zurückblicken können und schließlich mit dem Wegfall der Hauptschule auch Räume im Schulgebäude zur Verfügung standen, beantragten wir im Schuljahr 2010/2011 erfolgreich die Anerkennung als Bildungshaus. Im Gemeinderat und unter den Eltern fiel dieser Schritt auf große Zustimmung. 

 

Vorausgegangen war das Pilotprojekt Dienstagsschule im Rahmen der Kooperation und das Kreativatelier GruKiGa, das von je einer Pädagogin aus Kindergarten und Grundschule gemeinsam intitiiert und von engagierten Eltern über zwei Schuljahre hindurch durchgeführt wurde.

 

Kindergarten und Schule ließen alle Eltern und Kinder in einer Art Ausschreibung gemeinsam einen Namen für unser Bildungshaus finden.

Das Schiedsgremium, in dem gewählte Vertreter aller Gruppierungen – also natürlich auch Kinder, saßen -  entschied sich aus der Fülle der eingegangen Vorschläge für KiBiZ – KinderBildungsZentrum Gottenheim, Lernen unter einem Dach. Das Bildungshaus-Logo wurde entsprechend entwickelt.

 

Das Bildungshaus startete im Schuljahr 2010/2011 zunächst mit den damaligen Regenbogenkindern des Kindergartens St. Elisabeth, dh. den künftigen Schulanfängern und den damaligen Erstklässlern. Betreut von einer Erzieherin bzw. Grundschullehrerin wurden mehrere Rahmenthemen unter verschiedenen Kompetenzschwerpunkten erarbeitet und erfahren. Einmal in der Woche arbeiteten die Kinder beider Institutionen in altersgemischen Gruppen eine Doppelstunde lang gemeinsam in dieser Weise in den Räumlichkeiten der Grundschule und des Kindergartens. Ihre Ergebnisse wurden auf selbst gestalteten Plakaten dokumentiert und ausgestellt. 

 

Inzwischen wurde das Konzept des Bildungshauses aufgrund der gemachten Erfahrungen unter Einbezug von Eltern u.a. im Rahmen der jährlichen Reflexionstreffen sowie persönlicher Rückmeldungen weiterer interessierter und engagierter Eltern in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Pädagoginnen beider Institutionen immer wieder überarbeitet und weiterentwickelt.